Engagierte Mitglieder würdigen die Erfolge und Zukunft des VDF in Großtöpfer

30 Jahre für die Natur: Jubiläumsfeier des Vereins der Freunde des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal

Am 15. Dezember 1994 wurde der Verein der Freunde des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal und des Nationalparks Hainich (VDF) gegründet. Seit mittlerweile 30 Jahren setzen sich damit Engagierte aus den drei Regionen für die nachhaltige Entwicklung der Gesamtregion ein.

Gruppenbild des Vereins der Freunde des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal

Um dieses Jubiläum zu würdigen., hatte der Vereinsvorstand am 19.10.2024 in den Gutshof Vogt nach Großtöpfer eingeladen. Besonders willkommen geheißen wurden dabei die VDF-Mitglieder durch die neue Landrätin des Landkreises Eichsfeld Frau Dr. Marion Frant.

In ihrer Begrüßung erinnerte die VDF-Vorsitzende Christina Tasch an die Zeiten der Gründung, die sehr eng mit den emotionalen Diskussionen um den 1997 eingerichteten Nationalpark Hainich verbunden waren. „Der Verein war ein wichtiger Befürworter der Nationalparkidee und stand damals mächtig im Gegenwind. Diese Auseinandersetzung hat die Gründergeneration des VDF geprägt, aber es hat sich gelohnt,“ stellte Tasch in der Nachbetrachtung zufrieden fest. Nachdem sich die Wogen um den Nationalpark geglättet hätten, habe sich auch das Selbstverständnis des VDF gewandelt. „Wir haben uns seit dem vom Forder- zum Förderverein entwickelt, der die positive Regionalentwicklung von zwei großartigen Nationalen Naturlandschaften (NNL) aktiv unterstützt. In dieser Rolle stehen wir zwar nicht mehr so stark in der Öffentlichkeit, sehen uns aber als Motor bei vielen Projekten in der Region“, beschreibt sie das heutige Hauptaugenmerk des Vereins.

Gleichzeitig erinnerte sie an einige mittlerweile verstorbene Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Vereins, die diese Entwicklung in der Vergangenheit getragen hatten, wie Matthias Salzmann (Mihla), Alexander Baum (Effelder), Udo Holluba (Kalteneber) oder Klaus Lange (Mihla).

Daran anschließend wurden rückblickend der Aufbau und die Entwicklung insbesondere des Naturparks seit 1992 bis heute dargestellt. Dazu ließ der langjährige Leiter des Naturparks Dr. Johannes Hager einige Stationen der Entwicklung des Schutzgebiets und des VDF Revue passieren. Die Übernahme des alten Bahnhofs und des dazugehörigen Wasserturms in Fürstenhagen bildeten 1992 den Auftakt einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte, so sein Fazit. Der VDF habe hier bis heute seine Postadresse. Er erinnerte an den Vorstand der ersten Stunde, der aus Peter Kollmann, Michael Hüge, Christina Tasch, Stephan Goldmann und Hartmut Rosinger bestand. Der VDF habe sich etabliert und in seiner Rolle wichtige Projekte in der Fläche gemeinsam mit der Verwaltung angeschoben. Herausragend sind darunter bis heute der WanderBus, die Ausbildung der zertifizierten Natur- und Landschaftsführer (ZNL) oder das Juniorrangerprojekt.

Über die aktuelle Entwicklung der letzten 5 Jahre berichtete Claudia Wilhelm, die den Naturpark Eichsfeld-Hainich- Werratal seit 2019 leitet. Die in Falken beheimatete Forstingenieurin ist wie ihr Vorgänger Mitglied im Förderverein. Den Staffelstab erfolgreich weiterzutragen ist ihr deshalb nicht schwergefallen. „Der Naturpark und der VDF sind für mich Netzwerker und Impulsgeber für die Region. Besonders erfolgreich seien die Projekte Katzensprung 2.0 (Naturpark-Partner) und die Naturpark-Schulen. Wie eng wir mit der Region mittlerweile verwoben sind, hat der überaus erfolgreiche Deutsche Wandertag 2024 mit unserer intensiven Begleitung in Heiligenstadt gezeigt,“ so ihr Fazit.

Der neue Leiter des Nationalparks Hainich Rüdiger Biehl bekräftigte die wichtige Rolle des VDF. Für ihn ist die Zusammenarbeit essentiell, da der VDF als Förderverein Finanzmittel zusätzlich in die Region lenken kann, was einer staatlichen Verwaltung nicht möglich ist. Er möchte die Zusammenarbeit künftig weiter ausbauen. Denn insbesondere in der Entwicklung und Gestaltung des Hainichumfelds gibt es noch erhebliches Potential. Ein großer Bonus ist seiner Ansicht nach der Schulterschluss mit der Wartburg in der gemeinsamen Vermarktung der Welterberegion Wartburg-Hainich.

Und war das jetzt schon alles? Einen Ausblick auf die Perspektive der Arbeit des Fördervereins formulierte abschließend der stellvertretende VDF-Vorsitzende Norbert Sondermann. Er unterstrich noch einmal, dass es die außergewöhnlichen und großartigen Natur- und Kulturlandschaften im Eichsfeld, im Hainich und im Werratal sind, welche die VDF-Mitglieder antreiben. Ein morgendlicher Blick von den Dieteröder Klippen oder eine Führung durch die Welterbeflächen im Weberstedter Holz seien unvergeßlich. Deshalb wünsche man sich, dass es noch mehr Menschen in den Verein zieht. „Wir brauchen deutlich mehr lokale Akteure in unseren Reihen. Denn wir haben weitreichende Erfahrungen und können über kreis- und Landesgrenzen hinweg vernetzen und damit auch zielgenau fördern“, so seine Einschätzung. Gleichzeitig nehme man den Ball auf und setze weiter auf eine enge und aktive Zusammenarbeit mit den Schutzgebietsverwaltungen in Fürstenhagen und in Bad Langensalza.

Wir hoffen daneben auf eine weiterhin aktive Unterstützung durch die kreisliche, Landes- und Bundespolitik. „Denn was die Schutzgebietsverwaltungen und der Förderverein hier leisten, stärkt den ländlichen Raum und seine Lebensqualität im Besonderen. Zudem klopft mit dem Grünen Band ein künftiges Welterbe an die Tür, dass mit seiner Lage im Naturpark, die Attraktivität der Gesamtregion noch einmal deutlich erhöht“, schließt Sondermann. (Norbert Sondermann, 06.11.24)

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